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Hoffmann und Campe ISBN 978-3-455-01748-9 128 Seiten, 16 € | |
„Diese Auswahl aus Heines berühmten "Reisebildern" aus Italien zeigt seine originelle Sicht auf ein Land zwischen Tradition und Moderne, auf seine Kunst und seine Natur, seine Bewohner und nicht zuletzt auf die Menschen, die es bereisen.“
Der Hoffmann und Campe Verlag publizierte Heine schon damals. Dass es ihn immer noch gibt und er „Die Reise nach Italien“ gerade als Taschenbuch aufgelegt hat, finde ich wunderbar und mutig zugleich, ist doch damit eine Hoffnung verbunden, heutige Leser:innen könnten sich an einen inzwischen antiquiert wirkenden Deutsch-Stil vergangener Jahrhunderte gewöhnen. Ja, es gab ihn und das geht, ist anfangs gewöhnungs-bedürftig aber ich habe mich eingelesen und finde genau die alte Sprache zu lesen nun interessant.
Heines wortgewaltige Beobachtungen von Land und Leute muss man mögen, manches erkennen gedanklich Mitreisende von heute wieder.
Sein aus meiner weiblichen Sicht unüberlesbarer male gaze auf die Italienerinnen hingegen bietet sich eher als soziologisch interessantes Bild auf ihn selbst und wahrscheinlich noch andere Männer seiner Zeit. Würde ich das nicht so lesen wären mir die vielen Frauenbeschreibungen einfach zu scharf und blumig – aber wer weiß, vielleicht sind sie auch immer noch ein turn-on für heutige Männer.
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Abb. Heine Haus Literaturhaus Bolkerstr. 53, 40213 Düsseldorf |