20.9.24

COLLAGE Ü | Buch von Ebba Jahn

Gebundene Ausgabe (Hardcover)
Verlag Storylution
Seitenzahl 80
Maße (L/B/H) 20,9/13,2/0,9 cm
Gewicht 200 g
Sprache Deutsch
ISBN 978-3-7115-4758-3

Ladenpreis 18 €

Ich freue mich mitteilen zu können, dass mein erstes Buch erschienen ist.
Lebenskünste
vermitteln sich durch lebendige Beispiele,

Zeilenbrüche sind meine persönliche Form einer dokumentarischen Poesie.
S
ieben meiner Hör- und Buchempfehlungen sind integriert. Sie passen gut in die Komposition von COLLAGE Ü aus Betrachtungen auf das Leben ab Ü 60.

Portofrei bei mir erhältlich - auch überall im Buchhandel bestellbar und schon jetzt online bei Thalia
  https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1072945846

Im Herbst 2024 werden einige Exemplare im Thalia flagship store im Berliner Alexa am Alexanderplatz bereitgetellt.

Kontakt: EbbaJahn @ aol.com - freue mich über Rückmeldungen dazu.

19.9.24

Verlag Czernin
AUSGABE     Hardcover
ISBN     9783707608519
PREIS     20,00 €
Nachdem die Östereicherin Renate Welsh Autorin vieler Kinder- und Jugendbücher war, für die sie zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhielt, schrieb sie ab den 1980er Jahren auch für Erwachsene. Nun kann man sie als Lyrikerin entdecken.
Frei von Reimen, setzt sie sich mit der Sprache auseinander, ihren Wahrnehmungen, mit Gefühlen, Zwischenmenschlichem. Sie schreibt von Liebe, Trauer und von Reisen.
Ihre Gedichte glaube ich gut zu verstehen, denn kann in meinem Alter einige ihrer beschriebenen Lebenserfahrungen nachempfinden. Und ich lese gern Gedichte ohne Reime.
Eine
wundervolle Reise durch ihr Leben verpackt Renate Welsh in diesem 80-seitigen gebundenen Gedichtband, ihrem ersten Lyrikband nach einem langen Autorinnenleben im Alter von 87 Jahren, erschienen im Verlag Czernin.

28.7.24

VERLAG ROWOHLT
ISBN 9783498003791
PREIS 26,80 €
304 SEITEN
Warum wir Träumen von Dr. Rahul Jandial ist ein wissenschaftlich aktuelles, verständlich geschriebenes Buch über das Träumen, in dem auch verschiedene Traumerfahrungen von Menschen einbezogen sind.

Aus neurowissenschaftlicher Sicht erfahren wir Fakten über das Gehirn in Kontrast zum Wachzustand, im zweiten Kapitel zum Beispiel über wiederkehrende Albträume. Sie entstehen durch Elektrizität im Gehirn, die sich in Schleifen dreht und somit eine schreckliche Traumsituation prägt. Er benutzt das Wort "Imaginationsnetzwerk" das beim Träumen aktiv ist und im wachen Zustand selten im Vordergrund steht, in Kontrast zum "Exekutivnetzwerk". Das limbische System des Gehirns, was unter anderem für Emotionalität zuständig ist, ist beim Träumen viel aktiver als im Wachzustand, was extreme Gefühle im Traum erklärt. Und er gibt Empfehlungen, wie man mit diesen bis in den Wachzustand hineinragenden Horrorgefühlen besser umgehen kann.

Es folgt ein drittes Kapitel über erotische Träume, der Verkörperung des Begehrens; ein viertes zu Kreativität und wie Träume uns dabei unterstützen und weitere Kapitel unter anderem über luzides Träumen und wie man dies erlernen kann.
    
Dafür, dass wir alle träumen und wenigstens ab und zu auch mal Träume erinnern können, finde ich es wert, die Inhalte dieses umfassenden Sachbuches mal selber anzuwenden. Lange nach Freuds Traumdeutung empfinde ich dieses Buch als eine erfrischende und sehr zu empfehlende Bereicherung.

Geschrieben in Kooperation mit Dwayne Jahn.

2.7.24

Verlag rororo
"Das Beste am Altwerden ist die Freiheit, die wir gewinnen, wenn alle Verantwortung und alle Verpflichtungen von uns abfallen."

Es ist ein Mut machendes, persönlich geschriebenes Buch des 87 jährigen Psychologen Rhee Kun Hoo. Unprätentiös beschreibt er anschaulich die Vorgänge seines Werdens und seines Arbeitslebens als Psychiater und Mediziner in Korea und Nepal; und man erfährt auch etwas über die dortigen Kulturen und ihre Geschichte.

Während er seine übersichtlich geordneten Themen ausführt, lernen die Lesenden ganz nebenbei, wie sie mit sich und ihren Mitmenschen umgehen könnten, um ein glücklicheres Leben für sich in jedem Alter, auch im hohen Alter zu kreieren. "Wenn Du schon 100 wirst kannst Du genausogut glücklich sein".
Der hilfreiche Übergangsritus wäre, sein Alter zu akzeptieren und sich so zu sehen wie man ist. Die Dinge auch. Im Alter mehr denn je. Im Trotzdem-Modus denken wird hilfreich, denn wir werden nicht gesünder, können jedoch Beschwerden unter Kontrolle halten, anstatt vergeblich versuchen sie loszuwerden.
Sich lieber auf das Lassen als auf das Tun konzentrieren, also die eindeutigen Fehler wie zu viel Alkohol, Rauchen, Nachtschichten vermeiden, regelmäßig zur Gesundheitsvorsorge gehen und wie er auch als Mediziner, einfach machen was der Arzt empfiehlt und die Tabletten regelmäßig nehmen. So lebt er mit sieben Krankheiten seit dreißig Jahren gut und ist immer noch aktiv. Solche Vorbilder brauchen wir doch!
Es folgen viele schöne Kapitel über den eigenen Blick auf die Familie und Mitmenschen, und eigene neu zu justierende Lebenseinstellungen.
Rhee Kun Hoo vermittelt auch einen möglichen Umgang mit der Angst vor dem eigenen Tod - und wie man lernt, die Welt ohne Bedauern zu verlassen.
Wer kennt sich da schon aus? Doch nur ein hochbetagter kluger Mann wie er.
Bis dahin freut er sich über jeden Tag an dem er wieder erwacht und sucht sich im Alltag soviel Freude und Spass wie möglich. Seine weisen Erkenntnissen im Rückblick auf sein Leben sind eine Inspiration für die wir ihm dankbar sein können - ein beschwingendes Buch nicht nur für alte Menschen.


27.6.24

 

VERLAG CULTUREBOOKS
AUSGABE Hardcover
ISBN 9783959881890
PREIS 23,00 € | 216 SEITEN
Als Dozentin für Kreatives Schreiben wird Autorin Ling Ma auch die Worte eines Schreib-Coachs kennen, die ersten zwei Geschichten ihres Buches Glückscollage jedenfalls passen dazu: "Als Schriftsteller:in entwickelst du einen Sensor für das, was Energie enthält, denn diese Energie sorgt dafür, dass du dich "eingeschaltet" fühlst. Sie verbindet dich mit etwas - nämlich mit der rohen Energie deines Lebens. Dinge, die beängstigend, aufregend oder beschämend sind, sind kein Problem für Schriftsteller:innen Im Gegenteil, sie sind Treibstoff."
Wer Geschichten gespickt mit solchen Inhalten mag, wird vielleicht sogar Vergnügen an den eigenen Gefühlsschwankungen beim Lesen von Glückscollage haben. In der ersten Geschichte geht es u.a. um einen gewalttätigen Freund, im harmlosen Erzählstil gehalten, ein Widerspruch in sich. In der zweiten Geschichte um einen Drogentrip von zwei Frauen nahe der Columbia Universität in New York, die dritte lautet Liebesspiel mit einem Yeti und geht gleich in die Vollen.
Auf den Buchtitel Glückscollage bin ich angesprungen, gut strukturierte Textcollagen finde ich in den Geschichten, aber das Glück nicht. Wer sich jedoch für raffiniert geschriebene Generation Z Geschichten interessiert und in wohl immer wiederkehrende Abgründe und Widersprüche tauchen mag wird alle acht Geschichten mögen.

26.6.24

 Mairisch Verlag
ISBN 978-3-948722-14-2 Hardcover
ISBN 978-3-948722-37-1 Taschenbuch
 16,00 € | 320 Seiten




Wer wie ich gern Rad fährt und unterwegs was passendes lesen möchte hat mit diesem Buch die perfekte Sachbuchlektüre dabei. Revolutions - wie Frauen auf dem Fahrrad die Welt veränderten von der britischen Autorin Hannah Ross ist gekonnt geschrieben. Es steigert die schon eigene vorhandene Wertschätzung fürs Rad und unsere westliche Gegenwart ungemein.
Ihre Recherchefunde von abstrusen Ansichten der bürgerlichen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts einschliesslich ihrer Ärzte, sowie alle Widerstände die Frauen überwinden mussten, um sich auf einem Fahrradsattel sitzend fahrend alleine fortbewegen zu dürfen sind nach wie vor erhellend, denn es soll auch heute noch in einigen erzkonservativen communities das Fahrrad-Problem für Frauen geben.

Revolutions ist eine spannend vielschichtige Sozialgeschichte und versammelt inspirierende Lebensgeschichten von Rad-Pionierinnen, Rennfahrerinnen, Feministinnen und Abenteurerinnen die zeigen, warum eine selbstbestimmte Position der Frau von Beginn an mit dem Radfahren verknüpft war. Das Fahrrad als echte »feministische Freiheitsmaschine« war und ist gefürchtet.
Die Autorin Hannah Ross ist Mitglied eines Fahrradclubs und hilft geflüchteten Frauen ehrenamtlich Rad fahren zu lernen, denn sie kennt das Glücks- und Freiheitsgefühl, das wir alle durch Radfahren erleben können und gibt das weiter - auch in ihrem sehr empfehlenswerten Buch.

25.6.24

VERLAG   
AUSGABE
aufbau audio
Hörbuch, Ungekürzt
ISBN 9783757015473
PREIS 16,99 €
DAUER 5 Stunden, 22 Min.

Ein eigentlich angenehm vorgelesenes Buch, wenn die Stimme nicht viel zu jung für den voller Lebenserfahrungen steckenden Text klingen würde, war mein erster Gedanke. Die Autorin scheint älter als die Stimme und ich noch mal um einiges mehr, was auch der Grund dafür sein könnte, wieso mir vieles aus diesem Buch bekannt vorkommt.
Selbsthilfe- und Optimierungsbücher der hier zitierten AutorInnen und amerikanischen public speaker habe ich im Laufe von Dekaden bereits gelesen. Eine Trennungsgeschichte habe ich auch erlebt, die beruhigende und aufmerksam machende Wirkung von Meditation ebenso, beides sehr anschaulich von der Autorin beschrieben.

Die vordergründige Zusammenbringung aller positiven Erkenntnisse, die man als an sich arbeitender Mensch haben und sich erlesen kann, ist in diesem Buch immer auch mit sich selbst als funktionierendes Rädchen in der modernen digitalen und ja kapitalistischen Firmenwelt verknüpft, der Optimierung von Arbeitsfähigkeit, Teamwork, den Plattformkapitalisten, Start-Ups und Firmenführungen.

Wenn von dem wunderbaren Joseph Campbell die Heldenreisen basierend auf seinen anthropologischen Recherchen von der Autorin in einem Atemzug in Bezug zu Firmenmanagement gesetzt werden - evtl. zur Personal - Betrachtung? - weiß ich, ihre Welt ist nicht meine und ich möchte die ja auch spirituelle Welt vor der Gleichmacherei in der Arbeitswelt beschützen.

Die erwähnten "7 Superkräfte" haben wir ja schon alle in uns, schreibt Anja Förster, jedoch "n
o bullshit" ohne die "radikale Akzeptanz" - denn hätten z.B. die Frauen meiner Generation damit gelebt, wären wir heute alle nicht wo wir sind... 

Das Hörbuch erscheint am 1. Juli.

19.6.24

VERLAG  
AUSGABE
Saga Egmont
Hörbuch, ungekürzt 
 
ISBN9788727116440
PREIS 11,99 € 
DAUER4 Stunden, 29 Minuten
Der Text war für eine Vorlesungsreihe bestimmt, die Virginia Woolf an einem College in England 1928 über einen längeren Zeitraum gegeben hat. Eine Überarbeitung davon erschien als Buch, auch in deutscher Übersetzung, und das hat mir meine ehemalige Film-Dozentin und Regisseurin Gloria Behrens im vergangenen Jahrhundert zum Geburtstag geschenkt.

Inspiriert entlieh ich einen schweren Videotaperecorder mit separater Kamera, baute sie in meinem kleinen Wohngemeinschafts-Zimmer auf, legte mich ins Bett und las der Kamera das erste Kapitel vor. Ich nahm mich also diesen Text vorlesend auf und erinnere, wie authentisch sich mein Unterfangen als Filmstudentin anfühlte. Auch hatte ich eine klare Vorstellung, wie der Text klingen musste und arbeitete daran. Das Buch habe ich nicht schnell genug ausgelesen, denn irgendwann war es weg - Berliner Wohngemeinschaftsschicksal.

Aus dieser Vorgeschichte erklärt sich mein Interesse an diesem neu erschienenen Hörbuch mit Multikulti-Fäusten auf dem Cover. Wir sind im weißen England von 1928, diese schon bekannte Grafik trifft "ein Zimmer für sich allein" für mein Empfinden nicht und die damalige Situation schwarzer Frauen schon gar nicht - manches lässt sich nicht gleichmachen, auch wenn der Wille zur Frauen-Solidarität da ist.

Gelesen ist es für meinen Geschmack zu oft mit gespitzten Lippen, weit ab von einer spannenden Vorlesung im kleinen College-Studienkreis, wie ich das kenne.  Beim Zuhören
schlief ich zwei mal ein, was nicht nur am Vortrag der Stimme gelegen haben könnte, sondern auch an alt-deutschen Schachtelsätzen in der Übersetzung und an meiner mangelnden Konzentrationsfähigkeit. Nun habe ich nochmal ganz von vorne begonnen, höre jeweils nur ein Kapitel in der ungefähren Länge einer College-Lektion und das funktioniert besser.

Der Text steckt voller Struktur-Raffinessen, Details, Themen wie Geld, Bildung, Historie, Gesellschaft. Darin vermischt sind Orte und Zeitebenen weit vor und nach dem 1. Weltkrieg, immer auch die Situation der Frauen nachzeichnend, wie Virginia Wolf schreibt -in freier Form- sodass nie ganz klar ist, was Dokument ist und was Roman ...

7.6.24

HarperCollins Hardcover
ISBN 9783365006207
288 Seiten, 24 €
E-book 17 €
 
Nach und nach setzt sich beim Lesen dieses Buches von Evelyn McDonnell ein vielschichtiges Bild von Joan Didions Leben und Schreiben zusammen. Sie ist die inzwischen offiziell anerkannte Begründerin des Literarischen Journalismus und war u.a. die Bahnbrecherin für Journalistinnen außerhalb von Modemagazinen schlechthin und auch heute noch ein Vorbild für nachfolgende Generationen.

    Die Autorin hat offensichtlich fast alles von und über Didion gelesen und lässt sich von ihrer Bewunderung für sie inspirieren. Wir folgen ihrer Recherche an Orte, an denen Didion gelebt, geschrieben oder darüber geschrieben hat und die McDonnell ihrerseits ausführlich beschreibt. Zwischendurch zitiert sie aus Didions Texten und stellt so die vielen Themen ihrer Arbeiten und Lebensabschnitte vor.
Ich überlas die Anführungszeichen für Passagen von Didion und fand mich stattdessen in Bildbeschreibungen der Autorin von Didion-Orten wieder, die sie mit scharfen Blick auf Spurensuche fand - eine gute Idee, dachte ich, aber war anfangs desorientiert von wem ich gerade was lese.
Das Buch hat eine spannende Struktur, nicht unbedingt chronologisch sondern thematisch geordnet, bisschen wie ein puzzle, das die verschiedenen Aspekte aus dem Leben und Schreiben ihrer Protagonistin sowie ihre eigenen Texte in diesem Buch zusammenbringt. Schon auch sehr dicht.
Angst vor Schlangen taucht immer wieder auf, kalifornische Landschaften, Villen, Hotels, Männer, Gesundheit, Tochter, Verlage, Parties, Stil, politische Linie, Schreibmaschiene, ihre Arbeitsweise u.v.m.
    Die Autorin tritt in die Fussstapfen von Didion und räumt ihren Texten dazu mehr Platz ein als Zitaten von Didion. Wir erfahren: beide sind publizierte Journalistinnen und Buch-Autorinnen, stammen aus Kalifornien, sind verheiratet , haben eine Tochter und beide arbeiten vorübergehend im New Yorker Medienbetrieb - wie ich übrigens zeitgleich auch.
Evelyn McDonnell ist Autorin von mehreren klugen Büchern zum Thema Pop-Kultur und Professorin für Journalismus und Neue Medien am
Bellarmine College of Liberal Arts in Los Angeles. Joan Didion und wie sie die Welt sah ist ein sehr gelungener Einstieg in das komplexe Joan Didion Universum. Es macht auch Lust, Didions eigene Bücher zu lesen, viele liegen in deutscher Übersetzung vor.
(Ich hingegen möchte keine Übersetzungen aus dem amerikanischen mehr lesen, denn ich spüre, dass mir atmosphärisch was verlorengeht und werde zukünftig wieder zu amerikanischen Originalen greifen.)

2.6.24

Hoffmann und Campe
ISBN 978-3-455-01748-9
128 Seiten, 16 €
 
Bücher von Heinrich Heine sah ich zum ersten Mal im Bücherschrank meiner Großmutter in Düsseldorf, wo auch er herkam. 1797 wurde er als Harry Heine in eine jüdische Familie hineingeboren. Von seiner damaligen Wohnung im heutigen Heine Literaturhaus in der Bolkerstrasse 53 reiste er vor fast 200 Jahren im Alter von 31 Jahren in den Norden Italiens und machte Station in Trient, Verona, Mailand und Genua.
„Diese Auswahl aus Heines berühmten "Reisebildern" aus Italien zeigt seine originelle Sicht auf ein Land zwischen Tradition und Moderne, auf seine Kunst und seine Natur, seine Bewohner und nicht zuletzt auf die Menschen, die es bereisen.“
Der Hoffmann und Campe Verlag publizierte Heine schon damals. Dass es ihn immer noch gibt und er „Die Reise nach Italien“ gerade als Taschenbuch aufgelegt hat, finde ich wunderbar und mutig zugleich, ist doch damit eine Hoffnung verbunden, heutige Leser:innen könnten sich an einen inzwischen antiquiert wirkenden Deutsch-Stil vergangener Jahrhunderte gewöhnen. Ja, es gab ihn und das geht, ist anfangs gewöhnungs-bedürftig aber ich habe mich eingelesen und finde genau die alte Sprache zu lesen nun interessant.
Heines wortgewaltige Beobachtungen von Land und Leute muss man mögen, manches erkennen gedanklich Mitreisende von heute wieder.
Sein aus meiner weiblichen Sicht unüberlesbarer male gaze auf die Italienerinnen hingegen bietet sich eher als soziologisch interessantes Bild auf ihn selbst und wahrscheinlich noch andere Männer seiner Zeit. Würde ich das nicht so lesen wären mir die vielen Frauenbeschreibungen einfach zu scharf und blumig – aber wer weiß, vielleicht sind sie auch immer noch ein turn-on für heutige Männer.

Abb. Heine Haus Literaturhaus
Bolkerstr. 53, 40213 Düsseldorf

 

Abb.: Siehe Details via Stiftung zur Förderung einer vielfältigen Verlags - und Literaturszene www.kurt-wolff-stiftung.de/das-plakat/
 

30.5.24

story.one
Hannes Steiner
EAN: 9783903715370


Dieses e-book fand ich heute gratis via den Thalia Buchhandel online, wahlweise auch im story.one Stil gebunden erhältlich, geschrieben von Heiner Steiner, einem Verleger in Österreich, der sein wirklich gut klingendes zeitgemäßes Verlagssystem darin beschreibt, welches eventuell auch zu vielen Büchern führt, die man gar nicht lesen will, aber hey, vielleicht will man ja selber mal eins schreiben? Ausserdem hat er  auch an den Vertrieb gedacht, es klingt jedenfalls alles sehr professionell und fair.
In seiner "Bestsellerformel" und der dazugehörigen Website finden sich alle Informationen woraus die Formel besteht, u.a. auch aus dem Vorschlag, das Buch klar zu konzipieren, bevor das detaillierte Schreiben daran beginnt mit dem Format im Sinn:

60-80 Seiten im Hardcover Umschlag
12-16 Kapitel a 3 Seiten plus 1
12,7 cm x 20,3 cm groß
und wird 18 € kosten, ab 50 Bücher 12 €.
In uns stecken stories! Packen wir sie aus.